Nach unseren bisherigen Erfahrungen eignen Rote Regenbogenboas sich auch für Anfänger sehr gut. Probleme sind auch nach mehrjähriger Haltung bei uns bisher überhaupt keine aufgetreten. Auch sind diese Tiere überhaupt nicht beißfreudig. Die vereinzelt zu lesende Aggressivität können wir für unsere Tiere (2,2 adulti aus 4 verschiedenen Linien) absolut nicht bestätigen. Lediglich Neugeborene sind recht nervös und beißen leicht zu. Dieses Verhalten legt sich aber nach wenigen Monaten. Unsere Nachzuchten waren überwiegend mit 3 Monaten bereits sehr ruhig. Man sollte auch die größere Neugier und die schnellere Fortbewegung als bei Boa constrictor nicht mit Aggressivität verwechseln.

In Internetforen liest man häufig von Aggressivität oder schwieriger Haltung. Wenn man dann in diese Diskussionen tiefer einsteigt, merkt man zumeist, dass diejenigen, die entsprechendes verbreiten, meist selbst überhaupt noch keine Roten Regenbogenboas gehalten haben. Die Aussagen stammen dann von anderen Leuten, die oft selbst auch keine eigenen Erfahrungen haben. Es ist leider einer der Nachteile von Foren, dass sich sehr schnell Meinungen bilden, die in keinster Weise fundiert sind. Auch äußern sich dort sehr schnell Halter, die ihre Tiere vielleicht ein paar Tage oder Wochen pflegen und feststellen, dass das Schlangenbaby zuschnappt, wenn man nach ihm fasst. Es gibt leider sehr viele Beispiele, wo in solchen Fällen die Tierchen sehr schnell den Besitzer gewechselt haben (nicht nur Epicrates cenchria - die Problematik gilt für viele Schlangen).

Auch beim Fressen sind die Tiere nicht zimperlich oder wählerisch. Futterverweigerung ist außer zur Paarungszeit oder während der Trächtigkeit bei uns bisher nie vorgekommen.

Wir halten unsere Tiere bei höherer Luftfeuchtigkeit als Boa constrictor, diese schwankt zwischen 70 % und 85 %. Ein Teil des Bodens ist ständig feucht. Hierin liegt unseres Erachtens auch das Geheimnis einer problemlosen Aufzucht der Jungtiere. Die Tiere sollten stets einen Bereich mit richtig nassem Bodengrund zur Verfügung haben. Insbesondere Jungtiere halten sich dort sehr gerne und sehr lange auf. Wir bieten unseren Jungtieren hierzu in einer Kunststoffschale nassen Torfmull oder nasses Kokossubstrat an, das mit Korkrinde bedeckt wird. Den restlichen Teil des Bodengrundes halten wir recht trocken. Von einer Haltung auf Zeitungspapier oder Küchentüchern als Bodengrund raten wir bei Epicrates cenchria cenchria dringend ab.

Die Temperaturen bewegen sich um 28°C am Tage und 23°C nachts. Bei deutlich wärmeren Temperaturen fühlen sich unsere Tiere sichtlich unwohl. Während der Trächtigkeit bieten wir den Weibchen Heizmatten an, die auf ca. 31°C temperiert sind. Diese werden gern angenommen. Ab 32°C wurde die Matte sofort verlassen.

Die Babys halten wir in kleinen Gruppen in den abgebildeten Kunststoffboxen bei gleichen Temperaturen, sie werden ca. alle 10 Tage mit Tieren gefüttert, die 15 bis 25 % der Masse der Schlangen aufweisen. Bei dieser Fütterung wachsen die Tiere gut ohne "gepowert" zu werden.

Zur Zucht sollten nur ausreichend ernährte (aber auch keine verfetteten!!!) Weibchen herangezogen werden, da nach unseren Erfahrungen während der gesamten Trächtigkeit nicht gefressen wird. Auch scheinen zumindest junge Weibchen sich nicht jedes Jahr fortzupflanzen.